Indirekte Beleuchtung: Was Sie im Beitrag erwartet
Dieser umfassende Gastbeitrag von Rouven Buschauer (Lichtdesigner und Lichtplaner) behandelt alle wesentlichen Bereiche rund um das Thema indirekte Beleuchtung.
Von Basiswissen, über verschiedenste Technologien und Techniken, bis hin zu konkreten Tipps & Ideen vom Profi ist alles dabei. Dazu finden sie zahlreiche weitere Erklärungen und kostenlose Hilfestellungen wie Lichtplanungs-Tutorial, Online-Berechnungs-Tools und Seminare, die bei der Auslegung der indirekten Beleuchtung unterstützen!
Wir wünschen informative Unterhaltung und freuen uns über etwaige Anmerkungen!
Was ist eine indirekte Beleuchtung?
Indirektes Licht zählt zu den beliebtesten Methoden, um in Wohnräumen eine angenehme und harmonische Atmosphäre zu schaffen. Anstatt das Licht direkt in den Raum zu strahlen, wird es über Wände, Decken oder andere Oberflächen reflektiert.
Das Resultat ist ein diffuses, weiches Licht, das den Raum gleichmäßig erhellt, ohne Blendungen zu verursachen. Besonders in Wohnräumen erzeugt diese Technik eine entspannende Lichtstimmung und lässt sich flexibel an unterschiedliche Raumgestaltungen anpassen.
Die am häufigsten eingesetzte Form ist die indirekte Beleuchtung der Decke. Was häufig vergessen wird, ist die Wirkung von indirekter Beleuchtung der Wand. Mit einfachen Mitteln wie LED-Wandleuchten werden einzigartige und entspannende Lichtstimmungen kreiert!
Indirekte Beleuchtung mit LEDs (Leuchtdioden)
Leuchtdioden (LEDs) haben sich als die optimale Lichtquelle für indirekte Beleuchtung etabliert. Ihre Langlebigkeit gepaart mit höchster Energieeffizienz machen sie wirtschaftlich und ihre kleine Bauform ermöglichen ungeahnte Design-Vielfalt von LED-Leuchten und Lampen. Hinzu kommt ihre Vielseitigkeit in Bezug auf Lichtfarben und Intensitäten.
Die äußerst beliebten LED-Streifen sind dimmbar und bieten auf Wunsch zusätzliche Funktionen. Sie sind daher ideal für eine flexible Beleuchtung und passen die Lichtstimmung an unterschiedliche Tageszeiten und Bedürfnisse an.
Besonders praktisch ist dies in multifunktionalen Wohnbereichen, wo sich die Beleuchtung den verschiedenen Aktivitäten und Stimmungen anpassen muss.
einfarbig weiß, tuneable white oder RGBW?
Nicht nur die Ausführung der indirekten Beleuchtung bietet eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten! Mit der Lichtfarbe erhalten Sie zusätzliche Alternativen, um Ihr Zuhause individuell zu gestalten!
Neben der Wahl von klassischen einfarbigen Weißtönen gibt es die Tuneable White-Technologie, mit der die Farbtemperatur flexibel von Warm- über Neutral- bis Tageslichtweiß angepasst wird. Besonders beliebt ist tuneable white in multifunktionalen Wohnbereichen, da sich die Beleuchtung den verschiedenen Aktivitäten und Stimmungen anpasst. Mehr über die Wirkung der Weißtöne und Empfehlungen erfahren Sie in unserem Wissens-Beitrag über die Farbtemperatur.
Die RGBW-Technologie (Rot, Grün, Blau und Weiß) eröffnet hingegen andere Möglichkeiten in der Beleuchtung. Hier können neben dem funktionalen Weißlicht auch farbige Akzente gesetzt werden. Gerade in Kombination mit einer direkten Beleuchtung mittels LED-Spots lassen sich hier einzigartige Lichtszenen gestalten. Lassen Sie sich hier von Ihrem Lichtplaner beraten und schaffen eine einzigartige Atmosphäre.
voreingestelltes, einfarbiges Weißlicht, welches nicht veränderbar ist. Meist wird sich für ein gemütliches warmweiß entschieden und ist somit perfekt geeignet für eine homogene Grundbeleuchtung.
zusätzlich zur Helligkeit lässt sich hier auch die Lichtfarbe verändern (Farbton vom Weißlicht) und individuell anpassen. Äußerst beliebt als Grundbeleuchtung für unterschiedlich genutzte Wohn- und Schlafräume.
Einzigartige Farben für die Akzentuierung von Wohnräumen in statischen oder dynamischen Lichtszenen. Vorzugsweise wird RGBW als zusätzliches Gestaltungselement zur Grundbeleuchtung verwendet.
Techniken für indirekte Deckenbeleuchtung
Es gibt verschiedene Techniken, um indirekte Deckenbeleuchtung in einem Raum zu realisieren. Zwei der am häufigsten genutzten Methoden sind die mittige Abhängung und die umlaufende Voute.
Bei der mittigen Abhängung wird das Element der indirekten Beleuchtung zentral im Raum platziert und strahlt zur Decke hin, wo es reflektiert wird. Diese Technik eignet sich besonders gut für Räume mit hohen Decken, da das Licht optimal verteilt und der Raum optisch vergrößert wird.
Die umlaufende Voute hingegen verleiht dem Raum ein luxuriöses Ambiente. Hier wird das Licht entlang der Wände platziert und sanft zur Decke hin abgestrahlt. Diese Technik hebt nicht nur architektonische Details hervor, sondern lässt den Raum eleganter wirken.
6 Profi-Tipps für ein modernes Zuhause
Eine sorgfältige Planung und die Auswahl der passenden Komponenten sind essenziell, um das volle Potenzial der indirekten Beleuchtung auszuschöpfen. Hier sind sechs Profi-Tipps, die bei dieser Beleuchtungstechnik helfen:
1. Gleichmäßige Lichtverteilung
Ein großer Vorteil der indirekten Beleuchtung ist die gleichmäßige Lichtverteilung, die harte Schatten und Blendungen vermeidet. Durch das Reflektieren des Lichts an hellen oder weißen Wänden und Decken entsteht eine stark vergrößerte Lichtquelle und sogenanntes weiches Licht wird erzeugt. Besonders in Wohn- und Schlafzimmern sorgt dies für eine ruhige, entspannte Atmosphäre.
Tipp vom Profi:
Hochwertige LED-Leuchten und LED-Bänder tragen entscheidend zu einer flimmerfreien und gleichmäßigen Beleuchtung bei. Es ist besonders wichtig, auf ausreichend Reflektionsflächen zu achten.
Beispiel Wohnzimmer:
Im Wohnzimmer kann hierzu eine indirekte Beleuchtung mit LED-Streifen an der Decke installiert werden. Der Raum wird dadurch sanft erhellt und es wird für eine gemütliche Atmosphäre gesorgt.
2. Dimmer und smarte Lichtsteuerung
Wie bereits oben erläutert, bietet die indirekte Beleuchtung eine hohe Flexibilität, da sich sowohl die Lichtintensität als auch bei Bedarf die Farbe an verschiedene Stimmungen anpassen lässt. Hierzu werden sogenannte PWM-Dimmer verbaut, welche wiederum über ein Smart-Home angesteuert werden.
Dadurch lässt sich die Beleuchtung jederzeit an ihre Bedürfnisse anpassen. Morgens hell und aktivierend, abends gedimmt und beruhigend.
Profi-Tipp:
Dimmbare LED-Streifen oder LED-Leuchten ermöglichen eine exakte Steuerung der Lichtintensität. Smarte Systeme erlauben es per App oder Sprachsteuerung zu bedienen.
Anwendung:
Für einen entspannten Abend mit Freunden lässt sich die Beleuchtung zu Beginn hell und dynamisch einstellen und später dimmen, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen.
3. Integration in das Raumdesign
Indirekte Lichtquellen lassen sich dezent in die Raumarchitektur integrieren.
Damit der Fokus auf der Wirkung des Lichts liegt, ist es wichtig, dass die technischen Komponenten versteckt werden.
Hierzu zählen die Kabel, Netzteile (Wissens-Beitrag: Wie findet man das passende Netzteil für LED-Streifen), Dimmer, aber auch die Lichtelemente (LED-Streifen etc.) selbst.
Erst das aufgeräumte und minimalistische Erscheinungsbild bringt die indirekte Beleuchtung so richtig zur Geltung!
Beispiel Schlafzimmer:
In einem modernen Schlafzimmer kann eine indirekte Beleuchtung hinter dem Bett angebracht werden, die den Raum sanft und stimmungsvoll erhellt.
4. Sorgfältige Planung
Die Platzierung der Lichtquellen ist ein wesentlicher Aspekt, um die gewünschte Wirkung der Beleuchtung zu erzielen.
Bei der Planung sollte besonders darauf geachtet werden, dass ausreichend Reflexionsflächen zur Verfügung stehen. Dadurch werden sowohl dunklere Bereiche als auch Blendung vermieden.
Bei der Planung muss auch berücksichtigt werden, welcher Lichtstrom für den gesamten Raum benötigt wird! Gerade bei einer indirekten Beleuchtung wird durch die Komplexität der Beleuchtungstechnologie eine gute Lichtplanung notwendig.
Tipp von Rouven Buschauer:
Achten Sie darauf, dass die Lichtquellen in einem optimalen Abstand zu den reflektierenden Oberflächen positioniert sind, um eine gleichmäßige Lichtstreuung zu gewährleisten. Die Positionierung sollte an die Raumgröße und -höhe angepasst werden.
Erklärung:
zu geringe Abstände führen zur Blendung, bei zu großen Abständen „verliert“ sich das Licht im Raum. Werden noch dazu die falschen LED-Streifen ausgewählt, müssen diese im Nachgang getauscht werden, im schlimmsten Fall inkl. Netzteil und zusätzlicher Dimmer.
5. Welchen LED-Streifen für die indirekte Beleuchtung?
Die Kombination aus LED-Bändern und Alu-Profile spielen eine entscheidende Rolle bei der Streuung des Lichts.
Bei ersterem wird grob zwischen klassischen LED-Streifen und sogenannten COB-Streifen unterschieden. Der wesentliche Vorteil (LED-Streifen ohne Lichtpunkte) ist zwar für die indirekte Beleuchtung nicht relevant (die Lichtquelle ist ja nicht einsichtig), aber es gibt eine weitere Option mit dem unterschiedlichen Abstrahlwinkel.
Bei klassischen Stripes liegt dieser bei 120°, bei COB sind bis zu 180° möglich. Je nach Alu-Profil, Ausrichtung und Aufbau ist dann die eine, oder die andere Variante besser geeignet. Achten Sie auf die Feinheiten bei der Montage der Stripes. Hier empfehlen wir Ihnen einen Blick in unser Tutorial zum Thema: LED-Streifen kleben
Tipp vom Lichtplaner:
Wählen Sie LED-Profile, die das Licht in einem gleichmäßigen Winkel streuen und dabei Blendungen vermeiden. Sie tragen erheblich zur ästhetischen und funktionalen Wirkung der Beleuchtung bei.
Beispiel:
Bei LED-Streifen die parallel zur Wand stehen, sind COB-Streifen durch den größeren Abstrahlwinkel oftmals die richtige Wahl! Ist der Abstand zur Reflexionsfläche jedoch zu groß, sind klassische Stripes die bessere Entscheidung!
6. Versteckte Technik und Stromversorgung
Damit die Technik das Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt, sollte die Stromversorgung und Ansteuerung frühzeitig geplant werden.
Netzteile, Kabel und Schalter werden vor der Umsetzung eingeplant, damit es dann bei der Umsetzung nicht zu bösen Überraschungen kommt. So ist man dann gezwungen, nur die 2. beste Lösung zu wählen und Teile der Technik können dann oftmals nicht formschön kaschiert werden.
Wie heißt es doch so schön? Die beste Technik ist die, die man nicht sieht.
Praxis-Tipp:
Optimalerweise befinden sich die Netzteile und Dimmer im Schaltschrank. Ansonsten sind Vouten, abgehängte Decken, Verkleidungen und Möbel eine gute Alternative
- indirekte Beleuchtung erzeugt besonders angenehmes, weiches und blendfreies Licht
- LED-Streifen, Wandleuchten, Deckenfluter und LED-Spots sind bestens geeignet
- indirekte Beleuchtung ist viel mehr als nur Licht! Es erzeugt Atmosphäre, unterstützt den Biorhythmus, ist äußerst flexibel und hat das besondere Etwas.
- gute Licht-Planung ist das A und O bei der indirekten Beleuchtung
Zusammenfassung
Indirekte Beleuchtung bietet vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten und zahlreiche Vorteile, die über einfache LED-Streifen hinausgehen. Mit einer sorgfältigen Planung und der richtigen Auswahl an Komponenten kann ein modernes, elegantes und funktionales Beleuchtungskonzept verwirklicht werden, das nicht nur optisch überzeugt, sondern auch die Lebensqualität deutlich verbessert.
Der Autor: Rouven Buschauer
Rouven Buschauer ist ein erfahrener Lichtdesigner, der Bauherren mit maßgeschneiderten Licht- und Elektrokonzepten unterstützt.
Er entwickelt innovative Lösungen, die stimmungsvolle Atmosphäre schaffen und eine intuitive Elektroplanung bieten. Seine detaillierten Pläne erleichtern eine reibungslose Umsetzung auf der Baustelle und sorgen dafür, dass Ästhetik und Funktionalität harmonisch vereint werden.
Dank seiner umfassenden Erfahrung bietet er auch Remotekonzepte an, die es ermöglichen, von jedem Ort aus eine einladende und zukunftssichere Lichtplanung zu realisieren. So verwandelt Rouven Buschauer Wohnräume in echte Wohlfühloasen, die den Alltag bereichern.
Besuchen Sie Herrn Rouven Buschauer direkt auf seiner Homepage und informieren Sie sich über weitere Aspekte der Lichtplanung!
kostenloses Seminar:
In einem einzigartigen Format findet das Lichtkonzept mit WOW-Effekt statt. Emilum empfiehlt das Seminar vollumfänglich!
kostenloses eBook:
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Konfigurator für die indirekte Beleuchtung
Unser beliebter, kostenloser Licht- und Elektro-Rechner wird gerade um den Konfigurator für die indirekte Beleuchtung erweitert. Mit ein paar einfachen Klicks bekommen Sie ein Gefühl für die benötigten Komponenten und finden Antworten auf die folgenden Fragen:
- Wie viel Lumen für indirekte Beleuchtung?
- Welchen LED Strip für indirekte Beleuchtung?
- Wie viel Watt für indirekte Beleuchtung?
Darüber hinaus bietet unser Lichtplanungs-Tool noch viele weitere interessante und hilfreiche Werkzeuge an: Spot-Anzahl berechnen, Spannungsabfall berücksichtigen, Kabelquerschnitts-Rechner, uvm.
Die passenden Produkte für direkte und indirekte Beleuchtung
Sowohl für direkte, als auch indirekte Beleuchtung finden Sie die passenden Produkte in unserem Online-Shop. Im umfangreichen Sortiment finden Sie die verschiedensten 24V LED-Spots, 24V-LED-Streifen, LED-Leuchten uvm. .
viele weitere Ratgeber, Tutorials und mehr
Bei weiterem Interesse an Beleuchtung und Smart-Home empfehlen wir unseren Service-Bereich. Dort finden Sie zahlreiche weitere informative Artikel (zB Lumen in Watt umrechnen, Lichteinheiten, …), umfangreiche Tutorials & Hilfe bei Fragen (zB 10 Tipps bei der Auswahl von LED-Spots, die Leuchtdiode, …), kostenlose Tools (online Lichtplaner) und vieles mehr:
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